Jung, DMS & Sie! - Ausgabe Oktober 2016 - page 26

Laut einer aktuellen Studie von „fitogram“ trainieren
­mittler­weile rund 140.000 Menschen deutschlandweit
bei rund 1.500 EMS-Anbietern – Tendenz stark steigend!
EMS-Training
Fit in nur
20 Minuten pro
Woche
Besser als drei Fitnessstudiobesuche pro Woche? Top-fit in nur 20 Minuten? Seit rund
drei Jahren erlebt die Fitnessbranche einen neuen Boom: Elektrostimulationstraining,
kurz EMS. Ein wichtiger Erfolgsfaktor sind vor allemMicrostudios, oft inmitten der
Innenstadt gelegen, die ausschließlich EMS-Training anbieten und damit Neugierde
und Interesse bei Passanten und Medien wecken.
Erstaunlich dabei ist: Ein Großteil der EMS-Anbieter wurde erst inner­
halb der letzten fünf Jahre gegründet, drei der zehn größten EMS-Ketten
­starteten sogar erst im Jahr 2014. „EMS-Hauptstadt“ ist übrigens
­München, gefolgt von Nürnberg und Leipzig.
Bewegen gegen den Strom
EMS bedeutet elektrische Muskelstimulation. Dabei werden dem
Körper über einen Trainingsanzug elektrische Impulse zugeführt.
Das löst eine Muskelkontraktion aus. Durch den Trainingsanzug
wird ein Ganzkörpertraining ermöglicht. In ein- und dersel­
ben Trainingseinheit werden alle relevanten Muskelgruppen
gleichzeitig trainiert. Die Bewegungsmuskeln, aber auch
die so wichtige und schwer erreichbare Haltemuskulatur.
Im Gegensatz dazu werden im Fitnessstudio die Mus­
keln nacheinander trainiert. Das ist natürlich weitaus
zeitaufwendiger. Für den Körper ist der Strom nichts
Ungewöhnliches. Jede Muskelaktivität wird vom
Gehirn durch elektrische Signale gesteuert. Diese
Signale werden durch das EMS-Training lediglich
verstärkt. Der Einsatz von Strom zum Aufbau
von Muskeln ist seit Langem etabliert: Physio­
therapeuten setzen Strom seit 50 Jahren ein,
um gezielt einzelne Muskeln aufzubauen.
In sogenannten EMS-Studios kommen
dagegen Geräte zum Einsatz, die in der
Lage sind, gleichzeitig alle Muskeln im
Körper zu reizen.
Der Personal Trainer ist immer dabei
EMS-Studios sind in zahlreichen
deutschen Städten zu finden. Selbst die
klassischen Fitnessstudios bieten heute
oftmals schon ein EMS-Training an. In der
Regel ist ein Personal Trainer während des
Trainings anwesend. Ob mehrere Trainierende
gleichzeitig betreut werden, hängt vom Studio
ab. Hier sollte jeder Interessierte seine Erfahrun­
gen selbst machen und dann entscheiden, welche
Art des Trainings er bevorzugt und wie viel Unter­
stützung er benötigt.
Eine Trainingseinheit kostet je nach Anbieter zwischen
19 und 40 Euro. Ob man einen Einzeltermin oder lieber ein
günstigeres Monats- beziehungsweise Jahres-Abo in An­
spruch nimmt, bleibt jedem selbst überlassen. Allerdings gilt
es, die Trainingstermine langfristig zu planen. Denn aufgrund
der hohen Nachfrage nach den EMS-Trainings kann es bei den
beliebten Terminen nach Feierabend vorkommen, dass sie schon
auf lange Zeit ausgebucht sind.
Effektiver trainieren geht kaum
Das EMS-Training bietet für Freizeitsportler viele interessante Aspekte,
vor allem das Argument, mit nur 20 Minuten pro Woche eine gute Fitness
zu erreichen. In der Tat, schon nach wenigen EMS-Trainingseinheiten sind
die trainierten Muskelpartien klarer erkennbar und definierter, doch ein
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