Jung, DMS & Sie! - Ausgabe April 2019

Jung, DMS & Sie! / STYLE Pfeffer- und Salzstreuer, Toaster, Stüh- le und Lampen in typischen klaren Formen sowie einfache Siedlungsbau- ten mit bezahlbaren Wohnungen: Das ist Bauhaus. Der avantgardistische Stil der klassischen Moderne zeichnet sich aber auch durch schlichte Einzelvillen und durchstrukturierte Wohngebäude aus, die heute noch Designklassiker sind. Die Anfänge 1919 wurde der deutsche Architekt Walter Gropius auf Vorschlag des belgischen Architekten Henry Clement van de Veldes als dessen Nachfolger zum Direktor der Großherzoglich- Sächsischen Hochschule für Bilden- de Kunst im thüringischen Weimar ernannt und gab der neuen Schule den Namen „Staatliches Bauhaus in Weimar“. Sein Ziel war die Errichtung des „Baus der Zukunft“ als Gesamt- kunstwerk. Neuartig war vor allem die dualistische Ausbildung in den Werkstätten, in denen ein Handwerker als Werkmeister und ein Künstler als Formmeister die Ausbildung gemeinsam leiteten. Die handwerkliche Arbeit wurde als ideale Einheit von künstlerischer Gestaltung und materieller Produktion begriffen. Das Bauhaus hatte propagiert, preis- werten Wohnraum für alle zu schaffen. Und so begann Gropius 1926 im Auf- trag der Stadt Dessau, eine Siedlung zu bauen. Gropius hatte versprochen, billiger zu sein als die Konkurrenz – und schneller. Deshalb ließ er sich von der amerikanischen Autoindustrie inspirieren und setzte auf modernste Fertigungsprozesse wie damals Henry Ford. Das Bautempo der ersten Bauhaus- Siedlung war in der Tat atemberau- bend – doch es gab massive bauliche Mängel. Die Wärmedämmung war miserabel und die Wände waren viel zu dünn. Daher mussten an den fertigen Gebäuden bald Vormauern errichtet werden, um Dämmung und das Ein- dringen der Witterung von außen nach innen zu verhindern. Das hat wiederum zur Rissbildung zwischen den Decken- balken und den Fenstern geführt. Die experimentelle Bauweise erwies sich deshalb als ziemlich teuer. Bauhaus in der Gegenwart Auf der ganzen Welt wird heute nach den Prinzipien des Bauhauses gebaut und gestaltet – vor allem gilt das für Bürobauten und Hochhäuser. Und längst gelten seine Maximen für eine unendliche, immer noch größer wer- dende Zahl von Gebrauchsgegenstän- den. Das Bauhaus in seiner schein- baren Einfachheit hat alle anderen Stile nicht nur überlebt, sondern auch abgelöst. Das Prinzip Bauhaus, nach dem die Form eines Gegenstands seiner Funktion zu folgen hat, besteht in der radikalen Reduktion auf das Notwen- dige und im Bekenntnis zu Materialien wie Glas und Stahl, später auch Beton. Dieser Impuls wirkt weltweit bis heute fort – nicht nur bei gewerblichen Gebäuden. Auch im privaten Hausbau feiert das Bauhaus gerade mit weiß verputzten Würfelformen ein neues Revival und hebt sich wohltuend von einstiger Klinkerseligkeit ab. Investieren in Bauhaus und mehr Ein „Bauhaus“ für jedermann ist heut- zutage schon für knapp 30.000 Euro zu bekommen. So viel kostet ein weißes „Kubushaus“, das mancher Fertighaushersteller Käufern aufs Grundstück stellt. Wenn es nicht unbedingt eine Kapitalanlage in Bauhaus-Objekte sein muss, können Sie Ihren Kunden über das JDC Produktmanagement Sachwerte interessante Alternativen anbieten. Der Verkauf von Immobilien als Ka- pitalanlage erfordert wie jede andere Empfehlung auch eine anlage- und anlegergerechte Beratung. Wenn Sie möglichst haftungssicher beraten wollen, achten Sie auf geprüfte Produktqualität. Jung, DMS & Cie. unterstützt Sie dabei mit einem umfassenden Produkt- und Service- „Ein Ding ist bestimmt durch sein Wesen. Um es so zu gestalten, dass es richtig funk- tioniert – ein Gefäß, ein Stuhl, ein Haus –, muss sein Wesen zuerst erforscht werden; denn es soll seinem Zweck vollendet dienen, das heißt seine Funktion praktisch erfüllen, haltbar, billig und schön sein.“ Walter Gropius Bauhaus – eine Begriffserklärung Hinter der Idee des Bauhauses stand ganz offensichtlich und von Walter Gropius auch ganz ausdrücklich genannt die mittelalterliche Bauhütte. In der Dombauhütte waren, angeführt vom Baumeister, die Handwerker und Künstler versammelt, die gemeinsam am Bau einer Kathedrale oder Kirche arbeiteten. Dieses Ideal, das bereits im 19. Jahrhundert eine romantische Verklärung erfahren hatte, sollte nun im Staatlichen Bauhaus zu Dessau neue Realität werden. 42 April 2019

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