Jung, DMS & Sie! - Oktober 2020

Jung, DMS & Sie! / WISSENSWERT Besonders stark war das Wachstum im Versand an Verbraucher mit einem Plus von 8,6 Prozent im Jahr 2019. Be- reits im Jahr 2018 betrug der Zuwachs außergewöhnlich hohe 7,4 Prozent. Schrei vor Glück – Zalando, eBay, Amazon und Otto lassen grüßen. Ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht. Bis zum Jahr 2024 prognosti- ziert der BIEK – trotz oder wegen Coro- na – jährliche Zuwächse zwischen 3,6 und 4,2 Prozent. Analysten vermuten, dass die Zuwachsraten zumindest in den Jahren 2020 und 2021 im oberen Bereich der Skala liegen werden. Aus einem plausiblen Grund: Wegen Corona haben viele Verbrau- cher in Deutschland ihre Onlinekäufe spürbar verstärkt. Und andere, die bislang den stationären Einzelhandel bevorzugt haben, sind neu in den On- linekonsum eingestiegen. Dieser Trend setzt sich mit einiger Sicherheit fort und wird sich kaum umkehren. Ein Päckchen während des Corona-Lockdowns Die Info direkt auf der Homepage von Amazon in der ersten Zeit des Lock- downs steht für viele: Kunden wurden darauf hingewiesen, dass wegen des außergewöhnlich hohen Bestell- aufkommens Artikel des täglichen Bedarfs – etwa Hygieneprodukte und/ oder Lebensmittel – bevorzugt ausge- liefert würden, nicht lebensnotwendige Güter erst mit einigen Tagen – für Amazon-Verhältnisse denkbar unüb- lich – Verzögerung. Jenes Paket, das uns besonders ans Herz gewachsen ist, enthält ein Notebook. Der Kunde benötigt dieses dringend, weil er seit einiger Zeit ausschließlich im Home- office arbeitet. Zwar kein Hygiene- artikel oder Lebensmittel, aber letztlich notwendig, weil irgendwie doch systemrelevant. Vom Verkäufer – vielleicht Amazon, vielleicht auch der Betreiber eines Amazon-Shops – zum Kunden kann es ein durchaus langer Weg sein. Langer Weg vom Verkäufer zum Kunden Die handlichen Rechner werden mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwo in Südostasien produziert. Von dort aus gelangen sie, genauso wahrscheinlich, per Containerschiff nach Mitteleuropa – zwar einzeln verpackt, doch nicht in allen möglichen Ecken des Schiffes verstaut. Stattdessen bedienen sich Produzenten beim Transport überall auf der Welt seit den 1960er-Jahren der Schiffscontainer. Das sind Metallquader mit den stan- dardisierten ISO-Maßen von 12,19 m x 2,43 m x 2,59 m. Von diesem Contai- nertyp nach ISO 668 sind weit mehr als 15 Millionen weltweit im Einsatz. Seit Jahrzehnten sind solche Contai- ner das unverzichtbare Transportmittel der globalen Logistik. In Mitteleuropa angekommen, wartet schon der Großhändler auf Notebooks & Co. Der zügige Transport zum Grossisten erfolgt auf der Schiene und/oder per Lkw auf der Straße. In beiden Fällen sorgt bewährtes Logis- tik-Equipment – in dem Fall in Form eines sogenannten Wechselkoffers als kleiner Bruder des Schiffscontainers – für eine effiziente, weil nicht unterbro- chene Lieferkette. Wechselkoffer und Schiffscontainer gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Mit dem Unterschied, dass Wechselkoffer an jeder der vier Ecken Stützbeine haben, was Logistik- Dienstleistern, in dem Fall Paketdiens- ten wie DHL & Co., die Arbeit ungeheu- er erleichtert. Um es kurz zu machen: Der Großhänd- ler ist erleichtert und macht eilig die bestellten Produkte versandfertig. Da er bei DHL & Co. Großkunde ist, wer- den die Pakete bei ihm abgeholt und zum Paketzentrum chauffiert – mittels eines Lkws mit aufgesetztem Wech- selkoffer. Im Paketzentrum wiederum werden gefühlt unzählige Päckchen und Pakete sortiert und auf die jeweili- gen Bestimmungsorte verteilt. Der Weitertransport erfolgt ebenfalls per Lkw und mittels Wechselkoffer. Dank dieser ausgefeilten Logistik errei- chen Produkte in der Regel innerhalb von 1 bis 2 Tagen die Kunden. Fast alle sind zufrieden – zumindest mit den Lieferzeiten. Die haben sich nach Angaben der großen Logistikdienst- leister auch zur Hochzeit der Corona- Pandemie kaum verlängert. Unverzichtbares Logistik-Equipment Schiffscontainer und Wechselkoffer sind das wohl bekannteste Logistik- Equipment. Es gibt noch einige spezielle logistische Ausrüstungen, die gleichsam eher im Verborgenen blühen. Doch allen ist gemein: Sie sind beides – das Schmiermittel schlechthin für den längerfristig wach- senden Welthandel sowie ein attraktiv verzinstes Investment, wovon bereits seit Jahren private Anleger und auch institutionelle Investoren wie Family Offices profitieren. Geeignet insbeson- dere für unternehmerisch denkende Anleger, die entweder stetige Erträge bevorzugen oder aber ihrer längerfris- tigen Vermögensstrategie ein Invest- ment mit kalkulierbaren Zuflüssen beimischen möchten. // André Wreth, Geschäftsfürher Solvium Capital GmbH 30 Oktober 2020

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