Jung, DMS & Sie! - Oktober 2020

Jung, DMS & Sie! / WISSENSWERT Die Corona-Pandemie wird oft als Brandbeschleuniger für die Digitalisierung bezeich- net. Und wir alle müssen uns noch schneller an sich stark wandelnde Arbeitsprozesse gewöhnen. Doch Veränderungen sind normal, und Angst davor haben nur diejenigen, die die Chancen im New Normal nicht erkennen und nutzen. Alle reden über das New Normal – wir leben es mit unserer Plattform-Technologie bereits. Wie sieht die neue Normalität mit Corona aus? Das Markt- forschungsunternehmen Bonsai Research hat zusammen mit dem Handelsunternehmen QVC eine Studie durchge- führt und repräsentativ 1.000 Menschen in Deutschland ge- fragt, wie Deutschland in der Post-Corona-Welt leben wird. Eine Kernaussage dieser Befragung kann unter dem Stichwort „New Work“ zusammengefasst werden. Während Videokonferenzen und Home-Office vor der Pandemie eher Ausnahme waren, gehört beides mittlerweile fest zum All- tag der Menschen. VIDEOKONFERENZEN UND HOME-OFFICE SIND BEREITS TEIL DES ALLTAGS Knapp die Hälfte der Befragten möchte laut Studie auch in Zukunft lieber an Videokonferenzen teilnehmen als auf Geschäftsreise zu gehen, zwei Drittel können sich vorstellen, Teammeetings in der virtuellen Reali- tät abzuhalten und 73 Prozent wünschen sich, weiterhin von zu Hause aus arbeiten zu dürfen. Aber auch auf Unternehmensseite hat – gezwungenermaßen – ein Umdenken stattgefunden. Das Institut für Versiche- rungswirtschaft der Universität St. Gallen ging in einer aktuellen Studie der Frage nach, wie sich Versicherungskonzerne künftig die Kundenansprache vorstellen und das Kundenverhalten einschätzen. Um Erwartungen der Kunden mit denen der Versicherer zu vergleichen, wurden in der Studie sowohl Füh- rungskräfte aus der Assekuranz als auch Endkunden befragt. Über 90 Prozent der Unternehmen gaben an, dass die Corona-Krise die Digitalisierung nicht nur beschleunigt, sondern sogar die Unternehmenskultur nachhaltig verän- dern wird. Bei rund 50 Prozent wurden Digitalisierungspro- jekte wegen der Corona-Krise vorgezogen. Neue Initiativen seien allerdings nur bei rund einem Viertel der Befragten angestoßen worden. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Versicherer beschäftigten sich seit Ausbruch der Pandemie verstärkt mit digitalen Tools wie elektronische Unterschriften oder Videoberatung. Der Fokus auf Maßnahmen für den klassischen Vertrieb erscheint wenig verwunderlich. Schließlich hat sich dort der Shutdown im ersten Moment mit Abstand am stärksten ausgewirkt. Umso wichtiger ist aber auch der Blick in die Zukunft mit der Frage, wie ein Vertrieb künftig aufgestellt sein muss. DIE ERWARTUNGEN DER KUNDEN AN DEN VERTRIEB UNTERSCHEIDEN SICH VON DENEN DER VERSICHERER Laut Studie würden 62 Prozent der Kunden ihre Versiche- rungen in Zukunft online abschließen. Von der Bestellung im Lieblingsrestaurant bis hin zur Klärung von Kreditange- legenheiten – Kunden haben im Lockdown offenbar schnell schätzen gelernt, ihre Anliegen ohne physischen Kontakt zu erledigen. Die Corona-Krise beschleunigt den Rückgang der Anzahl reiner Offline-Kunden. Demgegenüber setzen 54 Prozent der Versicherer weiter- hin auf den Abschluss über Vermittler. Kunden wünschen sich zwar weiterhin den persönlichen Kontakt, dieser muss aber nicht unbedingt physisch erfolgen. Es genügt schon, wenn die Beratung und auch der Abschluss digital möglich sind. Der Weg zu Versicherungen führt zudem vermehrt über Plattformen. Mehr als zwei Drittel der Kunden wollen laut Studie Vergleichsportale zur Auswahl von Finanz- und Versicherungsprodukten nutzen. -SIGNATUR +++ SOCIAL DISTANCING +++ HOME-OFFICE +++ DIGITA 7 Oktober 2020

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