Jung, DMS & Sie! - Oktober 2021

Jung, DMS & Sie! / WISSENSWERT Wie alles begann – vom Silberboom in Colorado direkt an Wall Street Charles Henry Dow, 1851 als Sohn eines Farmers geboren, durchlebte eine arbeitsreiche Jugend ohne gute Schulaus- bildung. Nach etlichen Gelegenheitsjobs bekam er eine Anstellung als Lokaljournalist. Er machte sich schnell einen Namen als sorgfältig recherchierender Autor mit großem Interesse an wirtschaftlichen Themen. Daher schickte ihn sein damaliger Boss mit dem Präsidenten der New Yorker Börse und einigen Bankern nach Colorado, um über den dortigen Silberboom zu berichten. Und er hörte den mitge- reisten Bankern gut zu und verstand, welche Informationen Investoren an Wall Street benötigen. Sein Interesse an Finanzthemen war geweckt. Wieder zurück, zog Dow nach New York und fand dort einen Job bei einer Agentur für Finanzinformationen. Dort verfass- te er Nachrichten von der Börse, die dann mit Boten an Mak- ler und Banker geliefert wurden. Da die Arbeit immer mehr wurde, gelang es ihm, seinen ehemaligen Reporterkollegen Edward Jones in die Agentur zu bringen. Zwei Jahre später, 1882, gründete er mit Jones eine eigene Agentur, die Dow Jones & Company – allerdings nicht in Toplage von Man- hattan, sondern im Keller eines Süßwarengeschäfts. Dow und Jones gaben nun ihren eigenen „Customer’s Afternoon Letter“ heraus, eine zweiseitige Zusammenfassung der wichtigsten Finanznachrichten. So einen Börsenbrief hat es noch nie gegeben. Dow und Jones druckten Kurstabellen und Finanzdaten von Unter- nehmen – Informationen, die vorher nur Insider hatten. Aus diesem Börsenbrief wurde schließlich die Tageszeitung "Wall Street Journal", die erstmals am 8. Juli 1889 publiziert wurde. Dow wollte aber mehr als nur Kurse veröffentlichen. Er suchte nach einer einfachen Methode, den allgemeinen Trend von Aktien und Wirtschaft abzubilden. Im Eisenbahn- zeitalter war es nur logisch, dass Dow 1884 zuerst die Kurse von elf Eisenbahngesellschaften addierte, durch elf teilte und damit den Railroad Average Index erschuf. Da mit der Zeit Industrieunternehmen immer wichtiger wurden, folgte zwölf Jahre später der Industrial Average. Damit war der heutige Dow Jones Industrial Average geboren. INvestieren in US-Aktien Wer in US-Aktien investieren möchte, sollte sich nicht so sehr am Dow Jones orientieren. Analysten sind sich einig, dass der altehrwürdige Index kaum die Art und Weise berücksichtigt, wie sich die Weltwirtschaft verän- dert und weiterentwickelt. Marktchancen schnell wachsender, neuer Unternehmen findet man im Dow Jones kaum. Dafür eignen sich schon eher Indizes wie der Technologie-Barometer Nasdaq oder der S&P 500, aber die Auswahl von erfolgreichen Einzelaktien ist zeitraubend und erfordert viele Informationen. Dennoch sollte der US-Aktienmarkt aufgrund der langfristig guten Ertragschancen in keinem gut diversifizier- ten Depot fehlen. Dazu eignen sich einerseits börsennotierte ETFs oder Aktienfonds, die sich auf den US- Markt konzentrieren. Zudem bieten international anlegende Aktienfonds gute Renditechancen, denn auch sie investieren am US-Markt. Laut Zahlen des Fondsverbands erzielten global anlegende Aktienfonds im Zehn-Jahres-Vergleich eine durchschnittliche Jahresperformance von neun Prozent. In unserem Maklerportal World of Finance finden Sie unter Investment/Vertriebsunterstützung unsere Masterliste mit etlichen international investierenden Aktienfonds. 25 Oktober 2021

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