Jung, DMS & Sie! - April 2022

Stürme, Überschwemmungen und weitere wetter- und klimabedingte Extremereignisse haben in Europa in den vergangenen vier Jahrzehnten wirtschaftliche Schäden in Höhe von etwa einer halben Billion Euro angerichtet. Auf Deutschland entfielen dabei rund 110 Milliarden Euro – der höchste Wert in Europa, analysierte die EU-Umweltagentur EEA in einer Studie Anfang Februar. Wie es in der Studie weiter heißt, seien nur drei Prozent aller extremen Wetter- ereignisse für gut 60 Prozent aller wirtschaftlichen Verluste verantwortlich gewesen und: Nur ein Viertel bis ein Drittel dieser Schäden seien versichert gewesen. Schäden durch schwere Gewitter mit Hagel, Sturmböen, Orkanen oder Starkregen nehmen auch nach Bereinigung um den Wertezuwachs zu, belegen Studien des Rückversi- Jung, DMS & Sie! / WISSENSWERT cherers Munich Re. So haben in Teilen Europas, darunter Südwestdeutschland, Norditalien und in den Alpenländern, schwere Gewitter mit Hagel bereits zugenommen. Einer der Hauptgründe ist die Zunahme der Feuchte in der unteren Troposphäre. Eine solche Änderung geht mit der zunehmen- den Temperatur einher. Gepaart mit höherer Schadenanfälligkeit von Gebäuden durch empfindliche Wärmedämmungen, Solaranlagen oder aufwändige Metallfassaden, ergeben sich steigende Scha- denpotenziale. Das teuerste Schwergewitter seit 1980 er- eignete sich im Juli 2013 in Deutschland, als insbesondere durch Hagel ein Gesamtschaden in Höhe von 4,1 Milliarden Euro zu heutigen Werten entstand. Davon waren 3,2 Milliar- den Euro versichert. 31 April 2022

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