Jung, DMS & Sie! - Mai 2023

Das Bezahlen mit der Girocard (früher EC-Card) oder mit dem Smartphone hat seit März 2020 enorm zugenommen. Zum einen hatten einige Branchen gar nicht geöffnet, so- dass viele Menschen Einkäufe im Internet tätigen mussten. Zum anderen wollten auch viele nicht mehr so viel Geld we- gen möglicher Ansteckungsgefahren in die Hand nehmen. Außerdem hatten die meisten Geschäfte ihre Kunden aufge- fordert, bargeldlos beziehungsweise kontaktlos zu zahlen. Doch der Trend zum digitalen Bezahlen überdauerte die Pandemie, wie eine Studie der Bundesbank aus dem vergan- genen Jahr zeigt. Danach lag der Anteil aller Barzahlungen in Deutschland 2017 bei 74 Prozent. 2020 waren es noch 60 Prozent und im vergangenen Jahr nur noch 58 Prozent. Jung, DMS & Sie! / TRENDS Auf dieses geänderte Verbraucherverhalten hat auch die EU-Kommission reagiert. Ihr Entwurf sieht vor, dass euro- päische Banken ihren Kunden in den kommenden Jahren Echtzeit-Zahlungen ohne zusätzliche Kosten anbieten müs- sen. Das dürfte Händlern und Verbrauchern eine zusätzliche Option beim Bezahlen bieten, meint auch die Bundesbank. Sie prognostiziert dem mobilen Bezahlen eine rosige Zu- kunft, denn Käufer seien eher geneigt, mit dem Smartphone zu bezahlen, wenn sie bereits das Internet zum Einkaufen sowie für Bankgeschäfte nutzten, so die Bundesbank. Marktprognose für mobiles Bezahlen in Deutschland (Quelle: Statista Digital Market Outlook, YouGov) Transaktionsvolumen Nutzer 894 Mio. € 3.037 Mio. € 2,1 Mio. 3,2 Mio. 2023 2019 Diesen Trend bestätigt eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des Kreditkartenanbieters Visa. So nutzen die unter 36-Jährigen immer seltener Bargeld. Auch die ältere Generation zahlt überwiegend digital Zahlten 2019 noch 65 Prozent von ihnen häufig bar, waren es 2022 nur noch 35 Prozent. 91 Prozent der Befragten nut- zen mittlerweile kontaktloses Bezahlen an der Ladenkasse, vor drei Jahren waren es noch 55 Prozent. Inzwischen ist diese Bezahlform in allen Altersgruppen verbreitet. Selbst bei den über 60-Jährigen zahlen 88 Prozent der von Forsa Befragten digital, so die Forsa-Studie. 33 Mai 2023

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