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Jung, DMS & Sie. / TRENDS
4,7% Verzinsung
Seit Jahren kennt der Garantiezins
bei Lebensversicherungen, also der-
jenige Zinssatz, den die Versicherer
ihren Kunden garantieren müssen,
nur einen Weg: nach unten. Seit
Anfang 2015 beträgt der Garantiezins
nur noch 1,25%. Damit wird der Ver-
kauf von Lebensversicherungen nicht
gerade einfacher. Doch Garantiezins
ist das eine – die tatsächliche Rendite
von LV-Verträgen das andere. Laut
Berechnungen des Gesamtverbands
der Versicherungswirtschaft (GDV)
steigt die Nettoverzinsung der Kapi-
talanlagen deutscher Lebensversiche-
rer seit ein paar Jahren wieder an.
Mittlerweile beträgt die durch-
schnittliche Nettoverzinsung, bei der
sämtliche Erträge und Aufwendun-
gen auf Kapitalanlagen berücksich-
tigt werden, rund 4,7%. Im aktuellen
Umfeld von Niedrigzinsen ist diese
Jahresrendite nahezu unschlagbar.
Nettoverzinsung der Kapitalanlagen*
1980–2013 Lebensversicherung
1,5% für Betongeld
Am Jahrsende war es so weit: Die
Renditen für Pfandbriefe fielen auf
ein neues Allzeittief. Kurz zuvor
hatte die Europäische Zentralbank
(EZB) die Erwartungen der Märkte
auf eine weitere Lockerung der Geld-
politik im neuen Jahr genährt. Über
die Folgen freuen sich viele Immo-
bilienbesitzer. Denn Baugeld fiel auf
einen neuen historischen Tiefststand.
Derzeit sind Standarddarlehen über
200.000 Euro mit einer Beleihung
von 80% und einer Tilgung von
2% schon zu einem Effektivzins
von knapp 1,5% zu haben. Das
Sparpotenzial liegt im fünfstelligen
Eurobereich: Vor fünf Jahren ha-
ben Kunden noch rund 4% gezahlt.
Immobilienbesitzer können ihre
Finanzierungsstrategie das nächste
Jahr in aller Ruhe angehen. Kaum
ein Finanzexperte rechnet mit einem
Zinsanstieg in den nächsten Monaten,
sondern vielmehr mit einer Seitwärts-
bewegung.
30% weniger
Beschwerden
Privatanleger haben sich im vori-
gen Jahr deutlich seltener über ihre
Anlageberater beschwert als noch im
Jahr 2013. Das geht aus den aktuellen
Daten der Bundesanstalt für Finanz-
dienstleistungsaufsicht (BaFin) her-
vor. Um mehr als ein Drittel gesun-
ken ist die Zahl der Beschwerden von
Kunden der Banken und Sparkassen
sowie Finanzdienstleistungsinstitute
in Deutschland: Das Mitarbeiter-
und Beschwerderegister der BaFin
verzeichnet für das vergangene Jahr
6.050 Einträge. Zum Vergleich: 2013
waren es 9.720.
49% haben keine
Ahnung
Eine private Unfallversicherung
ist wichtig, sagt zwar jeder dritte
Teilnehmer einer Bevölkerungsum-
frage des Marktforschungsinstituts
YouGov im Auftrag der Helvetia.
Doch nur eine Minderheit plant den
Abschluss in den nächsten zwölf
Monaten. Ein wichtiger Grund dafür
dürfte sein, dass knapp ein Fünftel
der knapp 1.100 Befragten zwischen
18 und 65 Jahren den Schutzumfang
dieser Policen falsch einschätzt:
Insgesamt etwas mehr als die Hälfte
der Befragten schreibt Unfälle bei
der Arbeit (59%) sowie Wegeunfälle
(58%) richtigerweise der gesetzlichen
Unfallversicherung zu. Wann eine
private Unfallversicherung hilft,
weiß dagegen nicht einmal jeder
Zweite (49%). Darüber hinaus geht
die Bevölkerung in Deutschland
mehrheitlich davon aus, dass im
Unglücksfall allein der Besitzer der
privaten Unfallversicherung abge-
sichert ist. Nur 19% glauben, dass
der Schutz auch die Familie umfasst.
Etwa ebenso viele Befragte waren
der Ansicht, dass ausschließlich die
gesetzliche Unfallversicherung bei
Unfällen zu Hause zahlt. Für Ver-
mittler ergibt sich damit ein erheb-
licher Aufklärungsbedarf, der unter
Umständen zu attraktivem Neuge-
schäft führt.
Minus 0,2%
Erstmals seit fünf Jahren ist die
Jahresinflation in Deutschland im
vergangenen Dezember zurückge-
gangen. Um 0,2% lag die allgemeine
Teuerungsrate unter dem Wert von
Dezember 2013. Ausschlaggebend
für diese Entwicklung war in erster
Linie der Preisverfall bei Öl und
Benzin. Die Energiekosten gingen auf
Jahressicht um 6,3% zurück. Was
das Portemonnaie der Verbraucher
spürbar entlastet, ist Sparern ein
Graus. Denn angesichts einer drohen-
den
Deflation
dürfte die Notenbank
weiterhin an ihrer Null-Zins-Politik
festhalten. Das bedeutet, dass auf
Bankeinlagen kaum noch Zinsen
gezahlt werden. Wer in Deutschland
10.000 Euro für drei Monate an-
legt, kann nur noch mit etwa 0,5%
Zinsen rechnen, wie ein Vergleich von
104 Angeboten zeigt. Für Anlage­
berater sind solche Zahlen die besten
Argumente, um Ihre Kunden von
anderen, höher verzinsten Anlage­
formen zu überzeugen.
8,00
1980 1990 2000 2010 2013
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