Jung, DMS & Sie! - Ausgabe April 2019

Top Five des „Urban Gardening“ in Deutschland 1. Prinzessinnengarten, Berlin Seit 2009 gibt es den Prinzessinnen- garten am Moritzplatz in Berlin-Kreuz- berg, der inzwischen wohl bekannteste Urban Garden Deutschlands. Infos unter: www.prinzessinnengarten.net 2. Bambis Beet, Freiburg Auch in Freiburg werden gemein- schaftlich Beetboxen bepflanzt. Der Urban Garden „Bambis Beet“ ist seit 2012 vor dem Freiburger Stadttheater als künstlerisch-politische Antwort auf Begrünter Konsumtempel Doch auch in Deutschland tut sich einiges in Sachen grüne Architektur. Armani, Balmain, Maison Scotch, Mi- chael Kors – Trendlabels der internati- onalen Modeszene verleihen den Berli- ner Galeries Lafayette ihre Strahlkraft. Doch das sechsstöckige Kaufhaus an der Friedrichstraße im Herzen der Hauptstadt ist nicht nur Konsumtem- pel, sondern auch architektonisches Monument. Denn es ist das erste Bauwerk in Deutschland, das ein 70 Quadratmeter großer vertikaler Garten des renom- mierten Pariser Botanikers Patrick Blanc ziert. Ein Garten, in dem die Pflanzen nicht aus der Waagerechten wachsen, sondern aus einer senk- recht hängenden Plattenkonstruktion sprießen. Damit ist das Gebäude Vorreiter all jener grüner Architektur, die dazu beiträgt, die Luftqualität in den Innen- städten besser zu machen. Das zeigt eine Studie des Instituts für Agrar- und Stadtökologische Projekte der Berliner Humboldt-Universität. Danach binden Gräser und Moose pro Quadratmeter und Jahr bis zu 8,8 Gramm Feinstaub und 300 Gramm Kohlendioxid, wobei sie Letzteres in Sauerstoff umwandeln. Das erscheint auf den ersten Blick gering. Doch hochgerechnet auf 1.000 Quadratmeter entspricht dies einer Feinstaubbindung von 8,8 Kilo und ei- ner Absorption von 300 Kilo Kohlendi- oxid im Jahr. Die Schlussfolgerung der Forscher: Dach- und Fassadenbegrü- nungen würden einen nennenswerten Beitrag zur Luftreinhaltung leisten. Trotz der erkannten Vorteile werden noch immer kaum Dächer und Fas- saden in Deutschland begrünt. Ge- rade mal jedes zehnte neu errichtete Flachdachhaus wird bepflanzt. In noch geringerem Umfang würden Fassaden mit vertikalen Gärten oder Kletterpflan- zen verziert. Die Gebäudebegrünung ist als städtebauliches Instrument zwar in Deutschland bekannt, jedoch noch immer keine Selbstverständlichkeit. Vorschläge der Stadtplaner entstan- den, die aus der vorhandenen Wiese einen gepflasterten Platz machen wollten. Infos unter: www.bambisbeet.wordpress.com 3. Gartendeck, Hamburg Der temporäre Gemeinschaftsgarten in Hamburg ist freitags ab 17 Uhr und sonntags ab 14 Uhr geöffnet. Das Besondere an diesem Projekt: Was hier in mobilen Beetkästen, -kisten und -säcken an Gemüse und Kräutern an- gebaut wird, wird vor Ort auch gemein- sam zubereitet und verspeist. Infos unter: www.gartendeck.de 4. o-pflanzt is, München Dieser nachbarschaftliche Gemein- schaftsgarten im Herzen Münchens ist ein echtes ökologisches Vorbild. In den ca. 30 Hochbeeten und Pflanzenbehäl- tern dürfen Gemüse und Kräuter ganz ohne synthetischen Dünger wachsen. Infos unter: www.o-pflanzt-is.de 5. Frankfurter Garten, Frankfurt Der Verein „Frankfurter Garten“ hat sich zum Ziel gesetzt, mehr Grün in die Main-Metropole zu bringen und ein Ort des Lernens und Erlebens für Groß und Klein zu sein. Einmalig an dem größten Urban-Gardening-Projekt Hessens ist das vielfältige Eventangebot. Infos unter: www.frankfurter-garten.de Galeries Lafayette Jung, DMS & Sie! / TRENDS 39 April 2019

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