Jung, DMS & Sie! - Oktober 2020

Jung, DMS & Sie! / TRENDS Mit Niksen mehr Rechenleistung fürs Hirn freigeben Langeweile weckt bei Kindern nicht nur in den Sommerferi- en kreative Kräfte. Das ist eine Erfahrung, die jede Elternge- neration aufs Neue macht. Geschichten von Unternehmern oder Wissenschaftlern, denen nach Stunden intensiver Arbeit schließlich unter der Dusche oder beim Nickerchen die entscheidende Idee kommt, kennt jeder. Der Grund dafür ist, dass das menschliche Gehirn auch in Ruhezeiten nicht komplett abschaltet. Hirnforscher sagen seit Jahren, dass wir die kreativsten Phasen eigentlich genau in den Leerlauf- Momenten erleben, abschalten also enorm wichtig für den Einzelnen und die Gesellschaft ist. Denn selbst wenn wir vor uns hindösen und nichts tun, verarbeitet unser Gehirn immer noch Informationen und kann die verfügbare Rechen- leistung zur Lösung anstehender Probleme nutzen. Anleitung zum Faulenzen Zu Hause Setzen Sie sich auf die Couch oder an den Küchentisch. Radio aus, Fernseher aus, Handy außer Reichweite und Computer herunterfahren (damit man nicht hört, wenn neue Mails kommen). Dann schauen Sie einfach aus dem Fenster – dort geschieht einiges. Wolken ziehen, Vögel fliegen vorbei, Regentropfen fließen. Einfach zuschauen. In U-Bahn oder Bus Setzen Sie sich einfach hin und lassen Sie das Handy oder die Zeitung stecken. Schauen Sie einfach aus dem Fenster und lassen sich die Eindrücke auf Sie wirken. Wartezimmer Lassen Sie die Zeitschriften einfach liegen und das Handy aus. Auch hier hilft wieder der Blick aus dem Fenster, oder Sie beobachten unauffällig und wertfrei die übrigen Wartenden. Draußen Man nikst nicht aktiv, es passiert einfach – während man im Gras liegt und in den Himmel schaut oder am Fluss ganz in Ruhe den Booten zusieht. 35 Oktober 2020