Jung, DMS & Sie! - April 2022

„Nolo“ (no an low-alcoholics), „Mindful Drinking“ (achtsa- mes Trinken) oder „Sober Curious“ (nüchtern neugierig) sind Schlagwörter, die in den sozialen Medien und ein- schlägigen Gastro-Zeitschriften immer häufiger verwendet werden. Dabei geht es nicht um entalkoholisierte Produkte wie Bier oder Wein, sondern immer öfter um nullprozentige Alternativen für harte Getränke wie Whisky und Rum oder um Cocktail-Basics wie Gin und Wodka. Wachstumsmarkt Null-Alkohol Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens „Inter- national Wine and Spirits Record“ (IWSR) betrug 2020 der Umsatz der sogenannten Nolo-Getränke in Westeuropa rund 80 Millionen Euro. Im Vergleich zum 2020er-Umsatz nur von Wein allein in Deutschland von rund drei Milliarden Euro ist das zwar noch verschwindend gering, doch laut IWSR soll der Umsatz der Null-Prozent-Spirituosen bis 2024 um rund 500 Millionen Euro zunehmen. Der Markt für nüchternes Genießen an der Bar wird zuneh- mend größer. Selbst der Spirituosenriese Bacardi, zu dessen Angebot nicht nur Rum, sondern auch Marken wie Martini (Wermut) und Bombay Sapphire (Gin) gehören, nimmt den Trend ernst und hat das Angebot der Tochter Martini jüngst um zwei alkoholfreie Aperitifs ergänzt. 60 Prozent der Deutschen würden ein Getränk mit niedri- gem Alkoholgehalt oder ganz ohne in Betracht ziehen, stell- te Bacardi in seinem „2021 Cocktail Trend Report“ fest und prognostiziert, dass sich die Umsätze mit alkoholfreien und wenig Alkohol enthaltenden Spirituosen in Westeuropa bis 2024 verfünffachen werden. Denn der Trend spreche nicht nur Nichttrinker an, sondern auch all jene, die einfach eine größere Vielfalt suchten und achtsamer trinken wollten. Jung, DMS & Sie! / TRENDS 45 April 2022

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