Jung, DMS & Sie! - Oktober 2020

Kunstschnee in Zahlen 1.000.000 Liter Wasser pro Hektar Kunstschnee werden jährlich verbraucht, was etwa dem Bedarf einer Großstadt wie Hamburg entspricht. Messungen zufolge führen einige Flüsse in den Alpen bereits 70 Prozent weniger Wasser als vor der Einführung von Schneekanonen. 150.000 bis 200.000 Kubikmeter fassen durchschnittliche Speicherteiche, wofür das gleiche Volumen an natürlich gewachsenem Boden samt Vegetati- on entfernt werden muss, was zu irreparablen Eingriffen in die Natur führt. 2.100 Gigawattstunden beträgt der gesamte Energieverbrauch für eine Wintersaison mit künstlichem Schnee in den Alpen, hat der Bund Natur- schutz Bayern (BN) errechnet. Das entspricht dem Strom- verbrauch von mehr als 500.000 Haushalten. 10.000 bis 15.000 Kilowattstunden beträgt der durchschnittliche Energieverbrauch für die Grundbeschneiung von einem Hektar. Das bedeutet: Für einen Hektar Kunstschnee werden mehr als sieben Tonnen CO 2 ausgestoßen. Im Vergleich: Ein Mittelklasse-Pkw setzt diese Menge an CO 2 auf ca. 50.000 km frei! Jung, DMS & Sie! / REISE Im Sommer werden die Sünden des Winters sichtbar Wer nachhaltigen Winterurlaub machen will, sollte daher in Alpenregionen fahren, die Sommer- und Wintertourismus betreiben. Wintersportgebiete, die nur im Winter genutzt werden, offenbaren im Sommer die Auswirkungen des Massentourismus. Die starken Eingriffe in die Natur werden sichtbar, sobald die Schneedecke geschmolzen ist. Ein nachhaltiges Skigebiet sorgt sich auch im Sommer um den Zustand der Pisten. Bei guter Pflege erholen sich die Wiesen bis zur nächsten Saison. Sie sollten entweder gemäht oder beweidet werden, um Erosion vorzubeugen. Zusätzliche Einnahmequellen im Sommer motivieren Betrei- ber, auf den Weiterbau von Anlagen zu verzichten. 64 Oktober 2020

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