Jung, DMS & Sie! - April 2022

Es ist immer der gleiche Reflex: Brechen die Kurse an den Börsen unerwartet und heftig ein, trennen sich viele Anleger schlagartig von ihren Investments, um bis dahin aufgelaufene Gewinne zu sichern. Diese Reaktion verstärkt dann nur noch den Abwärtstrend, und die meisten fühlen sich damit in ihrer vor- sichtigen Haltung bestätigt: „Dieses Mal erholen sich die Märkte bestimmt nicht so schnell, zu unsicher erscheint die Zukunft.“ Jung, DMS & Sie! / WISSENSWERT Anlagestrategie Dieses Mal wird alles anders Das „böse Erwachen“ folgt dann in der Regel ein paar Wo- chen oder Monate später, wenn sich die Börsen von ihrem Schock erholt haben und vielleicht sogar neue Höchst- stände erreichen. Das zeigt anschaulich die Analyse von Amundi Asset Management, das die Krisen seit 1987 und ihre Auswirkungen auf den Dow Jones untersucht hat. Im Schnitt dauerten die Rücksetzer rund 38 Tage, wobei Corona-Schock Verschärfung Euro-Schuldenkrise Beginn globale Finanzkrise Irak-Krieg 11. September 2001 LTCM-Hedgefonds-Krise Krise asiatischer Aktienmarkt Golfkrieg Börsencrash 1987 Durchschnitt 05.03.2020 bis 24.03.2020 21.07.2011 bis 08.08.2011 15.09.2008 bis 09.03.2009 21.03.2003 bis 31.03.2003 11.09.2001 bis 17.09.2001 18.08.1998 bis 08.10.1998 07.10.1997 bis 27.10.1997 24.12.1990 bis 16.01.1991 02.10.1987 bis 19.10.1987 19 Tage 18 Tage 175 Tage 10 Tage 6 Tage 52 Tage 21 Tage 23 Tage 17 Tage rd. 38 Tage Veränderung Dow Jones -20,70% -15,00% -42,70% -6,20% -7,10% -11,30% -12,40% -4,30% -34,20% Sechs Monate später 30,6% 19,2% 45,8% 16,1% 20,1% 33,7%  25,0% 18,7% 15,0%  rd. 25% Ereignis Krisen-Zeitraum Dauer Schon der legendäre US-Fondsmanager Sir John Templeton warnte einst vor diesen fünf gefährlichsten Worten bei der Kapitalanlage. Die Börsenweisheit des Gründers der gleichnamigen Fondsgesellschaft hat wohl so lange Bestand, wie es funktionierende Märkte gibt, denn sowohl Baisse- als auch Hausse-Phasen sind zeitlich begrenzt. 34 April 2022

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