Premiere in Deutschland
In Deutschland dauerte es ein
wenig länger, bis die rechtlichen
Voraussetzungen für die Auflegung
von Exchange Traded Funds
geschaffen waren. Doch im April
2000 war es dann so weit. Merrill
Lynch platzierte die ersten beiden
ETFs auf europäische Aktienin-
dizes. Ein Jahr später kam der
Emittent Indexchange mit dem
ersten ETF auf den deutschen
Aktienindex DAX. Alle drei ETF-
Pioniere gehören mittlerweile zum
Anlagehaus iShare.
Im ersten Jahr sammelten die
beiden ersten Indexfonds immer-
hin rund 400 Millionen Euro ein.
Fünf Jahre später waren an der
Frankfurter Börse, der größten
ETF-Börse Europas, bereits fast 80
ETFs mit einem Gesamtvolumen
von rund 27 Milliarden Euro gelis-
tet. Aktuell umfasst das Angebot
in Frankfurt mehr als 1.000 ETFs,
in die gut 330 Milliarden Euro
angelegt sind.
Für freie Vertriebsprofis lange Zeit
uninteressant
Das Interesse der Anleger an den
ETFs wuchs beständig an. Kein
Wunder, diese Anlageform war
wesentlich kostengünstiger als die
bislang genutzten traditionellen –
und nicht börsennotierten – Aktien-
fonds, die sich bei der Anlagestrategie
auf bestimmte Indizes konzentrier-
ten. Daran hat sich bis heute nichts
geändert. Während Privatanleger
mitunter bis zu 5 Prozent der Anlage-
summe als Ausgabeaufschlag bezah-
len müssen, werden bei ETFs in der
Regel Gebührensätze zwischen 0,2
und 0,8 Prozent fällig.
Auch wenn ETFs für Privatanleger
eine günstige Anlageform darstel-
len besteht weiterhin ein Problem:
Wie kann sich ein Anleger ein breit
gestreutes Wertpapierdepot mit
ETFs zusammenstellen, ohne selbst
Investmentprofi und Marktexperte zu
sein? Denn wenn man sich einen ETF
auf den Deutschen Aktienindex ins
Portefeuille legt, hat man das Anla-
gerisiko mit „einem Kauf“ praktisch
auf 30 deutsche Blue Chips verteilt
– aber eben nur auf deutsche Aktien.
Ein gut diversifiziertes Depot gemäß
der Portfoliotheorie von Markowitz
sieht anders aus. Dort befinden sich
Aktien nicht nur aus einem Land
oder einer Region. Und auch andere
Assetklassen wie etwa Rohstoffe oder
Edelmetalle gehören dazu.
Innovative Vermögensverwaltung
auf ETF-Basis
Jung, DMS & Cie. hat sich daher
Gedanken gemacht, wie die Anlage-
form ETF sowohl für Privatanleger
als auch für unabhängige Anlage-
berater interessant werden könnte.
Herausgekommen ist die innovative
Vermögensverwaltung auf ETF-Basis
„FINE FOLIO“.
Gemeinsam mit den Häusern Black-
Rock, einem der weltweit führenden
Anbieter von Investmentmanage-
ment, und der Kapitalverwaltungs
FINE FOLIO
So würzen
Sie das Depot
Vor 15 Jahren begann der Siegeszug der Exchange Traded Funds (ETFs) inDeutschland.
Mittlerweile sind allein in Europa rund 450Milliarden Euro in dieser Anlageform investiert –
Tendenz weiter steigend. Mit der innovativen Vermögensverwaltung FINEFOLIOETF-
Stabilitäts-Strategien von JDC können unabhängige Vermittler endlich auch am starken
Wachstumdes ETF-Marktes mitverdienen.
Bereits Anfang des
vergangenen
Jahrhunderts war
es der französische
Mathematiker
Louis Bachelier,
der in einer Studie
die Bewegungen
von Aktienkursen
untersuchte.
Sein Resultat: Die Chancen, den
Markt zu schlagen, lagen bei 50 Pro-
zent. Damals noch belächelt, griff der
Nobelpreisträger Harry M. Markowitz
in den fünfziger Jahren Bacheliers
Überlegungen auf und entwickelte
seine bahnbrechende Portfoliotheorie.
Markowitz’ Leitsatz: Nicht die
Maximierung der Rendite sollte bei
Börseninvestments im Vordergrund
stehen, sondern die Reduzierung des
Verlustrisikos. Und dies könne nur
durch eine möglichst breite Streuung
des Portfolios auf unterschiedliche
Assets und Regionen gewährleis-
tet werden. Der US-amerikanische
Wirtschaftswissenschaftler William
F. Sharpe belegte in seinen Studien
die Vorteile dieser Theorie und zeigte,
dass Stockpicking und Timing nicht
unbedingt zum Erfolg führen.
Von der Idee zum Produkt
Tatsächlich belegten Untersuchungen
in den USA, aber auch in Deutschland,
dass in der Regel nicht einmal 80 Pro-
zent der Fondsmanager langfristig den
Markt schlagen. Die naheliegende Idee
war also, einen Fonds aufzulegen, der
nicht aktiv von einem Fondsmanager
verwaltet wird, sondern passiv einen
Index abbildet.
Es dauerte noch bis 1973, bis die Wells
Fargo Bank den ersten Indexfonds
auflegte – allerdings nur für institutio-
nelle Kunden. Zwei Jahre später wur-
de die berühmte US-Fondsgesellschaft
Vanguard gegründet und kam mit
dem ersten Indexfonds für Privat-
anleger, dem Vanguard 500 Index
Fund, auf den Markt, der den breiten
US-Aktienindex S&P 500 eins zu eins
abbildete.
Das Startkapital des Indexfonds,
der damals noch nicht an der Börse
gehandelt wurde, betrug 11 Millionen
Dollar. Heute verwaltet der Fonds
rund 195 Milliarden Dollar. Der erste
auch an der Börse gehandelte Index-
fonds – also der eigentliche Urvater der
ETFs – war der SPDR 500 Depositary
Receipt des US-Investmenthauses
State Street. 1993 in den USA aufge-
legt, managt der Fonds heute ein Ver-
mögen von rund 215 Milliarden Dollar
und gilt als weltweit größter ETF.
Vorteile von ETFs
Transparenz
Exchange Traded Funds (ETFs)
sind börsennotierte Fonds, die
einen bestimmten Index entweder
physisch oder auch synthetisch
abbilden. Damit ist gewährleis-
tet, dass sich die Performance des
Fonds immer parallel zum Index
entwickelt.
Einfachheit
ETFs sind genauso einfach
und effizient handelbar wie
börsennotierte Aktien.
Kostenvorteil
Im Gegensatz zu normalen
Investmentfonds sind die Gebüh-
ren bei ETFs wesentlich geringer.
Anlegerschutz
ETFs bilden ebenso wie aktiv
gemanagte Publikumsfonds ein
Sondervermögen, auf das
Gläubiger im Insolvenzfall
nicht zugreifen können.
Es besteht also anders als bei
Inhaberschuldverschreibungen
wie Anleihen oder Zertifikaten
kein Emittentenrisiko.
Jung, DMS & Sie. / WISSENSWERT
Jung, DMS & Sie. / WISSENSWERT
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Juni 2015
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