Jung, DMS & Sie! - Ausgabe Juni 2016 - page 16

Offen für neue
Argumente
Alle wissen es, jeder ärgert sich darüber – aber die wenigsten machen etwas ­dagegen:
die niedrigen Zinsen. Mit der Vertriebsaktion „Wer richtig spart, hat Schwein“
­können Sie bei Ihren Kunden mit überraschenden Argumenten punkten
und sie ­vom effektiven und erfolgreichen Sparen überzeugen.
Experten kritisieren schon seit
­Längerem die Politik des ultrabilligen
Geldes der Europäischen Zentralbank
(EZB), denn die private Altersvorsorge
oder der Gedanke der Vermögens­
bildung werden dadurch ad absurdum
geführt. Die DZ Bank wollte es nun
genau wissen und hat nachgerechnet:
Die Niedrigzinspolitik der EZB wird
die Deutschen von 2010 bis Ende 2016
rund 200 Milliarden Euro gekostet
haben (siehe Grafik).
Natürlich haben niedrige Zinsen auch
ihre Vorteile – etwa für Immobilien-
käufer, die ihr Häuschen mit Kredit
finanzieren. Doch diese Zinsersparnis
brachte seit 2010 „nur“ 144 Milliarden
Euro ein. Dagegen stehen Verluste
bei Tagesgeldkonten, Wertpapieren
und Versicherungen, die sich laut
DZ Bank bis Ende dieses Jahres
auf 343 Milliarden Euro summieren
­werden. Es bleiben also Miese in Höhe
von rund 200 Milliarden Euro, die die
Deutschen bis Ende des Jahres auf-
grund der Minizinsen ­erwirtschaftet
haben werden.
Fahrlässige Antriebsschwäche
Das Fatale daran: Die meisten
­Menschen ärgert diese Entwicklung,
doch sie machen nichts dagegen,
wie zahlreiche Umfragen immer
wieder zeigen. Diese fahrlässige
­Untätigkeit ist nicht nur bei ­Älteren
zu ­beobachten, denen oftmals der
nötige Elan fehlt, einmal etwas
anderes auszuprobieren als Sparbuch,
Festgeld & Co. Auch die Generation
Y, also Menschen im Alter zwischen
17 und 25 Jahren, leidet unter
dieser Antriebsschwäche in Sachen
Vorsorgesparen.
Sie investiert wenig in die eigene
Altersvorsorge, obwohl sie sich der
Lücken des Rentensystems bewusst
ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine
aktuelle Studie von TNS Infratest
­Sozialforschung und der Hertie
School of Governance.
2010
0
–10
–20
–30
–40
–14,3
2011
–14,7
2012
–20,4
2013
–28,0
2014
–33,9
2015
–41,0
Hochrechnung
2016
–46,4
Zinseinbußen* privater Haushalte 2010 bis heute
(in Mrd. Euro)
*Differenz aus Zinseinbußen (Geldvermögen) und Zinserspar-
nis (Kredite) vor Steuern und Verwaltungsaufwendungen Quelle: DZ BANK RESEARCH
Vertriebsaktion
Jung, DMS & Sie! / Wissenswert
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